Gustavo, der defensive Bayern-Passepartout?
Da ist also der Mann, der alle Probleme des Rekordmeisters lösen soll.
Der Bayern-Winterneuzugang Luiz Gustavo wird bei Transfermarkt.de als Mittelfeldspieler, als Defensiv-Allrounder geführt. Doch viel wichtiger ist das, was eine Zeile tiefer steht: Er ist ein Linksfuß.
Luiz Gustavo stopft eine Lücke, die in Louis van Gaals “ganzheitlichem System” unterbesetzt war. Nach der Verletzung von Robben und Badstuber war schlussendlich kein Linksfuß mehr in der Startelf des FCB aus München.
Dennoch ist es überraschend, wie man sich in der Bayern-Führung nun mit Notlösungen, mit Behelfslösungen zufrieden gibt. Es gibt bis zu drei eklatante Baustellen in der Mannschaft – auf der Position des Linksverteidigers sowie auf mindestens einer Innenverteidigerposition. Diese Probleme nun mit einem “Defensiv-Allrounder” anzugehen, ist mindestens wagemutig.
All dies macht auch nur unter einem Gesichtspunkt wirklich Sinn. Warten auf Holger Badstuber.
Nicht erst seit der Winterpause gilt das Verteidigerpaar Breno und Badstuber als die Bayern-Innenverteidigung der Zukunft. Diesen wollte man offenbar nicht erneut einen erfahrenen Mann vor die Nase setzen. Zur Not müssen dann wieder die gelernten Sechser Tymoshchuk und Gustavo aushelfen.
Auf der Linksverteidigerposition wird das Thema noch viel weiter hinausgeschoben. Natürlich, der Markt ist dünn, ist ausgezehrt. Doch erneut, wie im Sommer, als Coentrao nich kam, redet man sich die vorhandenen Behelfslösungen schön, weil der Wunschspieler Leighton Baines nicht die heimische Liga verlassen wollte.
Es erscheint für einen Verein mit den Ansprüchen des FC Bayern München erneut nicht adäquat, dass man sich mit den B-Lösungen zufrieden gibt, Spieler notfalls umschult. Erneut hofft die Bayern-Führung, dass alles optimal läuft, dass man von Verletzungspech weitgehend verschont bleibt. Und dass man wieder mehr Tore schießt als die Aushilfsdefensive zulässt.
Neueste Kommentare