Seien wir mal ehrlich…

Der Bayern-Kader pfeift derzeit mal wieder aus dem letzten Loch.

Louis van Gaals Talent, hochbegabte Nachwuchsmänner nach oben zu ziehen, in allen Ehren. Aber wenn Alaba, Contento und Ekici bei einem Meisterschaftskandidaten mit Ansprüchen in drei Wettbewerben das letzte Aufgebot stellen, hat der FC Bayern ein Problem.

Mario Gomez und Ivica Olic fielen heute zum Spiel in Frankfurt aus, der Sturm stellte sich mit Miroslav Klose und dem eher im Mittelfeld zu verortenden Thomas Müller nach der Ausleihe von Luca Toni daher von alleine auf.

Franck Ribéry war mal wieder malade, nach dem Verkauf von Alexander Baumjohann nach Schalke und der (richtigen) Versetzung von Schweinsteiger ins zentrale Mittelfeld steht nur noch mit Danijel Pranjic eine nicht höheren (oder normalen?) Ansprüchen genügende Notlösung für das linke offensive Mittelfeld bereit. Und dann macht sich ein schlechter Tag bei Arjen Robben gleich im Ergebnis bemerkbar.

Das Sorgenkind, die Abwehr, hangelt sich von Verlegenheitsbesetzung zu Verlegenheitsbesetzung. Im Kader stehen generell nur noch drei Innenverteidiger, nachdem man Breno sich die Bänder für Nürnberg hat zertreten lassen, auf links gibt es mit dem jungen Diego Contento tatsächlich nur einen ansatzweise gelernten Linksverteidiger, der seine Bundesligatauglichkeit noch nachzuweisen hat. Holger Badstuber und David Alaba lassen sich dort auch nur widerwillig einsetzen, da sie eben einen linken Fuß besitzen. Besonders letzterer hat heute leider schmerzvoll erfahren müssen, dass der Sprung zur Bundesliga ein weiter ist.
Edson Braafheid, immerhin aktueller holländischer Nationalspieler und gelernter Linksverteidiger, war zur Winterpause bei breiten Teilen der Stadionkundschaft dermaßen unten durch, dass die Bayern-Führung den Spieler praktisch als Schutzmaßnahme nach Schottland ausgeliehen hat.

Und nun dürfen Mittelfeldspieler wie Tymoshchuk, Altintop oder eben Alaba hinten aushelfen. Mit dem erkennbaren Ergebnis, dass Sicherheit in der Abwehr reiner Luxus, purer Zufall wird. Der Hang der Bayern-Führung, Ruhe im Mannschaftsumfeld in den letzten Jahren höher anzusiedeln als einen breiten Kader, wird sich immer wieder negativ auswirken. Wenn Nerlinger & Co. der Meinung sind, in Extremsituationen, in denen drei, vier Stammspieler ausfallen, müsse man dann eben Niederlagen einkalkulieren, unterschätzt man die Qualität der nationalen Konkurrenz.

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