Wie Shinya Aoki MMA in Verruf bringt

In Japan ist es seit einigen Jahren Tradition, dass die dortigen Kampfsport-Promotions am Silvesterabend aufbieten, was sie können, und das Jahr mit einem wortwörtlichen Kracher ausklingen lassen. Zuerst war es nur die auch im deutschsprachigem Raum durch die Übertragungen bei Eurosport, den bis dato erfolgreichsten Deutschen Stefan Leko und den leider viel zu früh verstorbenen Schweizer Andy Hug recht bekannte K-1 Kickbox-Promotion, folgten dann in den späteren Jahren auch MMA-Veranstalter mit vergleichbaren Supershows, die in den größten Arenen Japans vor nicht selten über 80.000 Zuschauern stattfanden. Oftmals gab es für diese Shows auch sportlich zweifelhafte Kämpfe, etwa zwischen MMA-Kämpfern und Wrestlern, auch andere japanische Berühmtheiten ohne professionellen Kampfsporthintergrund traten ab und an mal in den Ring.
Bekanntestes Beispiel für einen solchen recht zweifelhaften Kampf war das Aufeinandertreffen des ehemaligen Footballers Bob Sapp und des Sumo Yokozunas Akebono bei Dynamite 2003.

Doch neben solchen für den ernsthaften westlichen Sportfan wenig attraktiven Kämpfen findet sich auf den Cards der Japaner auch so manches Kampfsport-Juwel. Doch leider gab es dieses Jahr einen Vorfall, der einen Schatten auf MMA selbst werfen könnte.

Die diesjährige Dynamite-Veranstaltung am 31. Dezember 2009 stand unter dem Thema DREAM gegen Sengoku Raiden Championship.
DREAM ist der inoffizielle Nachfolger der ehemaligen japanischen PRIDE-Promotion, die nach finanziellen Schwierigkeiten durch die UFC aufgekauft und abgewickelt wurde. Die dadurch vor dem Nichts stehenden japanischen Veranstalter veranstalteten in der Folge eine PRIDE-Abschiedsshow, wurden aber von dem Zuspruch der Fans dazu bewegt, eine regelmäßige MMA-Promotion auf die Beine zu stellen. DREAM war geboren (der frühere Veranstalter von PRIDE hieß Dream Stage Entertainment) und gehört nun zu FEG, dem Eigner von K-1. Bekannte Kämpfer sind der holländische Strikeforce-Schwergewichtschampion Alistair Overeem (dessen Körper natürlich nur aufgrund harten Trainings so aussieht) und eben jener Lightweight Champion Shinya Aoki, von dem hier die Rede ist.
Sengoku Raiden Championship ist die weniger erfolgreiche Konkurrenz von DREAM und wird von World Victory Road veranstaltet.

Ursprünglich war geplant, eine eigene Sengoku Silvestershow abzuhalten; als den Betreibern jedoch der drohende finanzielle Misserfolg absehbar erschien, beschloss man jedoch zusammen mit DREAM eine gemeinsame Show abzuhalten.

Hieraus resultierte, dass man recht kurzfristig einige geplante Kämpfe umwarf und neue ansetzte, um das generelle DREAM vs Sengoku Motiv durch die ganze Veranstaltung zu ziehen. Hierunter fiel auch der Kampf von Shinya Aoki. Am 22. Dezember 2009, also keine zehn Tage vor der Veranstaltung, gab man bekannt, dass Aoki nicht gegen den ebenfalls für DREAM kämpfenden Tatsuja Kawajiri kämpfen werde, sondern mit dem Sengoku Champion Mizuto Hirota in den Ring steigen wird.

Shniya Aoki war, ganz unüblich für einen zurückhaltenden Japaner, sichtlich not amused. Er bezeichnete seinen neuen Gegner als unwürdig für ihn, er sei praktisch unbekannt und er wolle sich lieber mit einem Top-Lightweight-Kämpfer messen.
Schon diese Äußerung, mit der er den Champion einer anderen Promotion als Witzfigur hinstellte, kam in den japanischen Kampfsportkreisen nicht gut an. Was dann aber im und vor allem nach dem Kampf folgen sollte, setzte der ganzen Geschichte die Krone auf.

Der Kampf war, wie es auch die Experten erwartet hatten, eine kurze, einseitige Angelegenheit. Aoki nahm Hirota im Bodenkampf in einen Hammerlock, was im Grunde nichts anderes als der altbekannte Polizeigriff ist (ein Foto des Griffes ist etwa hier bei Sherdog zu sehen). Hirota gab aber nicht auf, weshalb Aoki den Griff weiter anzog. Das Publikum fing nun schon an zu raunen, da Hirotas rechter Arm in immer ungesundere Positionen gebracht wurde. Doch auch dies sorgte, zusammen mit Hirotas verletztem Stolz durch die Vorgeschichte, nicht dafür, dass er den Kampf durch Abklopfen beendete.
Shinya Aoki wurde nun sichtlich wütender, dass sein Gegner so irrational reagierte, und dreht Hirota auf den Rücken, ohne den Griff zu lösen. Vielmehr wandte er noch weitere Kraft auf den Arm auf und dann passierte das unvermeidlich. Hirotas Oberamr gab unter den Druck mit einem Knacks nach, war gebrochen und der Schiedsrichter brach den Kampf sofort ab.

Shinya Aoki sprang auf, feierte kurz und ging dann zu seinem Gegner, der noch immer auf dem Boden lag. Aber nicht, wie man es von MMA-Kämpfern kennt, um zu schauen, dass es ihm gut gehe – nein, er zeigte ihm den Mittelfinger.

Das Publikum bekam in der Folge auch noch sein Fett in Form von Gesten und Beleidigungen weg, bevor Aoki durch die Menschmassen in die Kabinen sprintete.

Damit nicht genug. Die Promoter von FEG und DREAM waren wütend über sein Verhalten und verlangten eine öffentliche Entschuldigung. Gegenüber der Presse setzte Aoki dann aber noch einen drauf.

“When I had his arm behind his back, I could feel it popping,” Aoki said. “I thought, ‘Well, this guy’s pride just won’t let him tap, will it?’ So without hesitation, I broke it. I heard it break, and I thought, ‘Ah, there, I just broke it.’ I was stopped afterward, but even if I hadn’t been, continuing to break it more would have been fine by me.”

Das war dann leider ein Novum im MMA-Sport. Ein Kämpfer verletzt seinen Gegner absichtlich und ist danach noch stolz drauf.

Solche Vorkommnisse bringen den MMA-Sport in Verruf, der sonst fast immer von gegenseitigem Respekt und großer Kameradschaft zwischen den Kämpfern geprägt ist. Als Frank Mir bei UFC 48 seinem Gegner Tim Sylvia in einem weitaus weniger drastischem Armbar unabsichtlich den Arm brach (was Sylvia im übrigen nicht bemerkte und erst begriff, als die Ärzte ihm die Röntgenaufnahmen zeigten), bemühte sich Mir sichtlich um dessen Wohlergehen und unterließ vor allem solche Aussagen.

Da kann man als MMA-Befürworter sich noch so sehr bemühen, den Sport als das darzustellen, was er ist – denn Verletzungen, auch schwerer Art, gibt es auch in anderen Sportarten – aber solche Auftritte wie der von Shinya Aoki an Silvester reißen mit dem Hintern das ein, was andere vorher mühsam aufgebaut haben. Aoki schadet mit diesem Verhalten MMA und es muss klar gemacht werden, dass solche charakterlich nicht ganz einwandfreien Kämpfer zum Glück die absolute Ausnahme sind.

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2 Antworten

  1. Scarpe Tods sagt:

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